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papiermaché objekte

Bei längerem Hinschauen strahlen die rau anmutenden Papierschichtungen und meist schwarz-weißen Zeichnungen manchmal etwas annähernd Meditatives aus. Da spricht der Arbeitsprozess zum Betrachter. Wie der Name der Kunstwerke schon sagt, ist Papier das Ausgangsmaterial der Schichtungen. Der Künstler zerreißt es, löst es auf, schöpft und schichtet es. Immer wieder.

 Das spiegelt sich allein schon in den Titeln der Arbeiten wieder. Sie heißen „Doppel-„, „Dreifach-“ und „Vierfach-Schichtung“ aber auch „Kreuz-Turm-Schichtung“. In der Tat erinnern die entstandenen Formen an Türme, Häuser oder Pfeile.

Manche Papierschichtungen wirken stabil und massiv, andere scheinen langsam in sich zusammenzufallen, schließlich beinahe wie Butter zu schmelzen. Sprechend ist von daher auch der Name „Turm-Geschichte“. Schriftfetzen und Wortbruchteile treten leise aus den eierkartonartigen Gebilden hervor. Auch in der Zeit der Medienrevolution ist Papier immer noch Träger von Information. Schwarz auf weiß steht es hier und heute. Morgen kann darin – wie die „Turm-Geschichte“ zeigt – schon der Fisch eingewickelt sein.

 Wer würdigt Papier als solches überhaupt noch? Die Papierschichtungen greifen es beherzt aus der Hektik der Zeit heraus, es darf sich auf sich selbst besinnen, kann wieder andere Qualitäten zeigen und vielleicht auch an den langsamen Prozess des einst wertvollen Papierschöpfens erinnern.

 Nebeneinander geschichtet oder ineinander gewebt sind auch die wenigen, teils erdverbundenen Farben in drei Ölkreide-Bildern, die sich „Landschaft“ nennen. Sie erinnern an Ackerfurchen oder ganz leicht wogende, seichte Wellen, hier scheint der Arbeitsprozess ebenfalls von zentraler Bedeutung gewesen zu sein.