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Auswellende Farbfelder

„In Ölkreide, Strich für Strich, Schicht für Schicht legt er die Farben wie Sedimente übereinander. Sonnige Gelbtöne, Braun und Schwarz überwiegen und lassen an wärmespeichernde Erd- und Gesteinsschichten denken. Nuancenreiche Farbverdichtungen wecken Assoziationen von Bodenwellen, erinnern aber auch an spiegelnde, leicht bewegte Wasseroberflächen. An manchen Stellen scheint ein leichtes Kräuseln die Oberfläche zu beleben. Die Bilder strahlen in ihrer satten Farbigkeit und den waagerechten Strichlagen eine große Ruhe aus; nicht umsonst nennt Sonns sie „Meditationslandschaften“.

Auf den warmtonigen Bildgrund setzt der Künstler zentral in Schwarz ein grafisches Kürzel, das wie ein verdichtetes Schriftzeichen, wie ein gemalter Satz auf den Betrachter wirkt. Hier hinein ist alles gelegt, was für Gerhard Sonns von Bedeutung ist: „Ich spreche nicht, ich male“, stellt er fest, „Sprache ist nicht so wichtig“ (passend dazu äußerte der französische Künstler Jean Dubuffet: “Kunst ist eine Sprache: Ein Werkzeug zur Erkenntnis und zur Verständigung“).

Die Köpfe, sie sind Ausdruck der eigenen Befindlichkeit, denn die Köpfe (in Graphit oder Ölkreide auf Papier oder Karton) zeigen Emotionen.“

Monika Wil
Eröffnungsrede zur Ausstellung „Bilder, Objekte“
mit den Künstlern Kerstin Paulsen und Gerhard Sonns,
Rathaus Gerlingen am 24.11.2013