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Verdichtungen

In vibrierenden Strichlagen erfasst er die Silhouette, Lebendigkeit und Energie, innere Bewegtheit und Konzentration werden festgehalten.

Sonns „sagt“ nichts, aber sein Strich spricht Bände. Eine der wenigen Äußerungen zu seinen Werken zeugt von einer sehr geradlinigen Kunstauffassung, denn seit seinem Studium verfolgt er „eine Kunst voll absoluter Ehrlichkeit“, seine Arbeiten sind seine Art der Kommunikation: “Wem sie nichts sagen, mit dem kann ich auch nicht reden“ stellt er fest.

Die Idee zu den Papierobjekten kam ihm, als er zusammen mit einem Künstlerkollegen in einer Papiermühle experimentieren durfte. Es entstanden in Folge geschichtete Plastiken, archaisch in der Wirkung, in der Farbigkeit an Gestein- oder Erdschichten erinnernd, in einfachen, wie erodiert wirkenden Formen.

Papier wird zerkleinert, eingeweicht, wie Bütten geschöpft, und in einer bestimmten Anordnung immer ein wenig überlappend übereinander gelegt.

Getrocknet, und dadurch minimal geschrumpft, erwecken die Objekte den Eindruck, aus der Erde geborgener oder durch Wind und Regen freigelegter Fundstücke. Die erdige Farbwirkung erhalten die Objekte durch Vergilben und Bräunen des Papiers. Wir assoziieren unter anderem Behausungen, einen Unterschlupf, aber auch aufgeschlagene Bücher.

Monika Wil
Eröffnungsrede zur Ausstellung „Bilder, Objekte“
mit den Künstlern Kerstin Paulsen und Gerhard Sonns,
Rathaus Gerlingen am 24.11.2013